Montag, 1. Februar 2016

geriatrie

wir hatten früher schon ausgiebig gelegenheit vor den erfahrungen dort zu flüchten
vorher gab es in den zimmern drangvolle enge
die rollatoren wurden vor den patienten behütet
die patienten sollten aufstehen nur gab es nirgends platz für sie
das hat sich seit dem umzug absolut verändert
es sind noch immer dreibettzimmer aber auf den fluren gibt es verschiedene möglichkeiten zum sitzen
rollatoren stehen sofort bereit
auch dort arbeiten nur zwei schwestern
aber sie lächeln, sind freundlich, antworten auf fragen
die nachtschwester fragt meine mutter warum sie nichts von ihr hört
allein die kilometer die die eltern derzeit jeden tag gemeinsam laufen haben krankengymnastischen wert
viermal den langen flur entlang zur cafeteria und zurück
ich habe heute wieder mit yoga begonnen

Dienstag, 26. Januar 2016

derzeit

versuche ich morgens vor halb sieben aus dem haus zu kommen
und komme abends nach halb sieben zurück
hamsterrädchen
nichts geht voran
zwei schritte vor
drei zurück
die mutter versucht tapfer zu sein
aber die schwester ist eher entmutigend
wieso hat sie die ganze woche dienst
oder vielleicht weil sie die ganze woche dienst hat
physiotherapeuten sind wohl auch mangelware
also muss ich wieder antreiben
es fällt leicht wenn wir in die cafeteria wandern
kaffee und kuchen
was anderes sehen
sich wieder als mensch fühlen

der moment

in dem du morgens ohne brille die klette aufheben willst
und sie rennt empört weg...

Sonntag, 24. Januar 2016

alt werden ist saukagge

pflegenotstand kennen ist eines
pflegenotstand hautnah erleben was anderes
an sich jedesmal das gleiche
das pflegepersonal ist gnadenlos unterbesetzt
und lässt das freundlichst an den patienten aus
gehen sie keinen schritt allein
klingeln sie
dann klingeln sie und werden angepampt
ich werde es dem arzt sagen
es wird nichts nützen
wie immer
aber wenn man die homepage anschaut
yeah
christen

Montag, 18. Januar 2016

meine wunschvorstellung

eine großfamilie mit geschwistern und kindern und enkelkindern
jemand den ich bei meinem vater einquartieren kann
der mal ins krankenhaus fährt oder einkauft
vorliest und aufmuntert und fröhliche gedanken mitbringt
hausmusik und quirlige lebenslustige bagage

bei meinem glück wären alle heillos zerstritten
oder mindestens über den gesamten erdball zerstreut

nordhessische misanthropie

Sonntag, 17. Januar 2016

dieser moment

des scharfen durchatmens
wenn du in das zimmer kommst und das bett ist weg
sie liegt wieder auf der intensivstation
einzelzimmer
sehr nette pflege und versorgung
sie gehört zur generation der neuen hundertjährigen
also bitte kopf hoch

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